Refraktive chirurgische Eingriffe gehören zu den sichersten und erfolgreichsten Eingriffen, die am menschlichen Körper durchgeführt werden. Jeder Eingriff verbirgt jedoch ein gewisses potenzielles (wenn auch seltenes) Komplikationsrisiko, über das Jeder informiert sein sollte.

Refraktive Komplikationen (Über- oder Unterkorrektur)

Der Laser-Eingriff kann, aufgrund des unterschiedlichen Heilungsvermögens der Patienten oder anderer chirurgischer Parameter, zu einer Über- oder Unterkorrektur führen, so dass beim Patienten noch Kurzsichtigkeits-, Weitsichtigkeits- oder Astigmatismusreste übrig bleiben. Diese führen eventuell dazu (aber nicht zwingend), dass der Patient eine Brille oder Kontaktlinsen tragen muss oder sich einer weiteren Operation unterziehen muss.

Überkorrektur- Häufigkeit: 1: 100

Unterkorrektur-Häufigkeit: variiert je nach den Dioptrien des Patienten, zum Beispiel 4 von 100 kurzsichtigen Patienten mit 4 Dioptrien, 8 von 100 kurzsichtigen Patienten mit 8 Dioptrien.

Der Verlust der besser korrigierten Sehkraft

Eine geringe Patientenanzahl empfindet einen kleinen Verlust an Sehschärfe nach der Laserkorrektur. Dies bedeutet, dass man nach der Operation, selbst mit einer Brille oder Kontaktlinsen, nicht so klar sehen kann, wie vor der Operation. In den meisten Fällen wird die Sehschärfe nach 6 bis 12 Monaten wiederhergestellt.

Häufigkeit: 1: 100

Rückfall (Regression)

Es handelt sich um eine erneute Neigung des Auges zu Fehlsichtigkeiten nach der Laserkorrektur. In den meisten Fällen ist dieses Wiederauftreten nur geringen Grades und wird nur während der Planung Ihrer Operation berücksichtigt. Oft ist bei Patienten mit Rückfallproblemen lediglich eine Brille beim nächtlichen Autofahren erforderlich.

Häufigkeit: 1: 100

Nachtsichtprobleme

Einige Leute haben sogar vor der Laserkorrektur Nachtsichtprobleme ("Leuchtringe/Heiligenscheine", "Sterneflimmern") beim Tragen von Brille oder Kontaktlinsen.

Nachtsichtprobleme treten unmittelbar nach der Operation häufiger auf und dauern in der Regel 3 bis 4 Monate. Sobald beide Augen geheilt sind oder sechs Monate nach der Operation, reduzieren sich die Nachtsichtprobleme, bis die Sehfähigkeit wieder ihren ursprünglichen Zustand erreicht hat.

Häufigkeit schwerer Nachtsichtprobleme: 1: 50

Postoperative Trübung (Haze)

Als postoperative Hornhauttrübung (Haze) wird das kollagenartige Protein bezeichnet, das sich nach der Operation, vor allem nach PRK, auf der Oberfläche des Auges entwickelt. Sie ist mit nacktem Auge nicht sichtbar. Obwohl sie in den meisten Fällen heilbar ist, geht sie allmählich in den Monaten nach der Operation weg.

Häufigkeit ernster Fälle: 1: 1000

Epitheleinwachsung

Sie tritt auf, wenn Zellen der Epitheloberfläche sich unterhalb der Hornhaut-Lamelle während der Heilung des Hornhaut-Schnitts vermehren. In der Regel tritt sie während des ersten Monats auf und ist bei Patienten mit schwacher Heilschutzschicht wahrscheinlicher, wofür das Alter eine wichtige Parameter ist. Die Epitheleinwachsung ist in Fällen von Epitelverletzungen oder -ruptur häufiger . Der Zustand tritt häufiger bei LASIK-Operationen und bei langjährigem Kontaktlinsenträgern auf. Obwohl die meisten kleinen Bereiche der Epitheleinwachsung lediglich überwacht werden müssen, ist bei großen Flächen ein Anheben der Lamelle und eine Reinigung der Zellen notwendig.

Häufigkeit: 1: 100

Infektion

Es handelt sich um die schwerwiegendste Komplikation. Dies stellt die größte Gefahr in den ersten 48-72 Stunden nach der Operation dar. Die meisten leichten Infektionen werden mit der Behandlung schnell behoben. Weniger häufig kommt es zu Infektionen der Hornhaut (Keratitis), die das Auge und letztlich unsere Sehfähigkeit schwerwiegend beeinträchtigen.

Häufigkeit einer schwerwiegenden Infektion: 1: 5000

Hornhaut-Lamellen- Komplikationen

Die Hornhaut-Lamelle muss um Dicke und Größe quantitativ ausreichend sein, so dass man mit der Laserbehandlung fortfahren kann. Die Komplikationen der Hornhaut-Lamelle sind unterschiedlich gefährlich; bei einigen Fällen erfordern sie nur eine Verschiebung des Eingriffs um 3-6 Monate, während sie bei anderen, permanente Hornhautunregelmäßigkeiten verursachen, die zur Trübung des Sehens führen.

Die Komplikationen der Hornhaut-Lamelle, die während der Erholungsphase nach der LASIK-Operation auftreten, umfassen Verschiebung, Lamellenfalten und Epitheleinwachsung. Während Komplikationen nach einer LASIK Operation nur bei 1% der Patienten auftreten, sind Komplikationen, die mit der Lamelle verbunden sind, noch seltener.

Prävalenz: 1: 500

Hornhautektasie

Die Hornhautektasie ist eine ernste langfristige Komplikation, bei der sich die Hornhaut schwächt und sich nach außen wölbt, was zu hohem, irregulärem Astigmatismus und Reduktion der Sehfähigkeit führt. Es ist wichtig, sie rechtzeitig zu diagnostizieren, um sie behandeln zu können. Heute gibt es Behandlungsweisen, wie das Cross-Linking, das unter Verwendung von ultravioletter Strahlung das Fortschreiten der Erkrankung aufhält.