Primär chronisches Glaukom

Es ist der häufigste und heimtückischste Glaukomtyp. Oft wird es als "der stille Dieb der Sehkraft" bezeichnet, um die Abwesenheit von Schmerzen oder anderen Symptomen beim Patienten zu betonen. Bei dieser Art des Glaukoms, bleibt der Schlemm-Kanal (d.h. der Abfluss für Kammerwasser im Auge) offen (Offenwinkelglaukom), aber er verliert nach und nach seine Funktionstüchtigkeit. Im Laufe der Jahre und mit zunehmendem Alter steigt auf diese Weise der Augeninnendruck und, mit ihm, die Gefahr einer Beschädigung des Sehnervs.

Normaldruck- Glaukom

Bei einigen Leuten ist der Sehnerv druckempfindlicher, was dazu führt, dass Augeninnendruckwerte, die in der Regel als "normal" betrachtet werden, in der Lage sind, Augenschäden zu verursachen. In diesen Fällen sind die neuen Technologien zur Abbildung der Sehnervfasern sehr hilfreich, da sie die kleinsten Läsionen leicht erkennen können, so dass unangenehme Konsequenzen vorgebeugt werden, bevor es zu spät ist.

Akutes Glaukom

Bei einigen Leuten befindet sich die Iris (der farbige Teil des Auges) sehr nah am Schlemm-Kanal des Auges, was zu einer Verengung und reduzierten Funktionalität führt. Diese Leute haben oft kleine Augen und sind weitsichtig.

Unter bestimmten Bedingungen (z.B. bei Dunkelheit oder schwachem Licht), kann die Iris weiter nach vorne bewegt werden, was zu einem Komplettverschluss des Schlemm-Kanals und zur plötzlichen Erhöhung des Augeninnendrucks führt.

Die Symptome sind sehr intensiv und umfassen starke Schmerzen im betroffenen Auge, verschwommenes Sehen, farbige, regenbogenartige Kreise um Lichter, während es gleichzeitig zu Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen kommen kann.

Das akute Glaukom ist ein Notfall und, falls es nicht sofort von einem spezialisierten Augenarzt behandelt wird, kann es innerhalb weniger Stunden sogar zur Erblindung führen.

Steroidglaukom

Der Einsatz von Steroiden in beliebiger Form (Hautcremes, Augentropfen, Inhalationen, Injektionen, usw.) kann, aufgrund der direkten Wirkung dieser Medikamente auf den Entwässerungskanal des Auges, in wenigen Tagen oder Wochen den Augeninnendruck erhöhen. Mit dem Absetzen der Medikamente gibt der Augeninnendruck nach und erreicht wieder normale Werte, wobei er, beim langfristigen Einsatz der Medikamente, monatelang nach dem Absetzen erhöht bleiben kann.

Andere Glaukomtypen

Wie schon erwähnt, hat das Glaukom viele unterschiedliche Ursachen und Entstehungsmechanismen.

Manche Syndrome, die unter der Bevölkerung weit verbreitet sind, wie z.B. das Pseudoexfoliationssyndrom oder das Pigmentdispersionssyndrom, führen zur Partikel-Ablagerung im Schlemm-Kanal (den Entwässerungskanal des Auges) und zu seinem Verschluss, im Sinne der Verstopfung eines Waschbeckens durch Fremdkörper. Dies reduziert die Menge des pro Zeiteinheit ausfließenden Kammerwassers und führt ebenfalls zur seiner Akkumulation und zu erhöhtem Augeninnendruck.

Die Linse des Auges (die sich hinter der Iris befindet) kann ebenfalls für die Verstopfung des Schlemm-Kanals in vielfältiger Weise verantwortlich sein. Beim "phakolytischen" Glaukom kann, zum Beispiel, die Freisetzung von "Material" aus einer Linse mit überreifem Katarakt, den Schlemm-Kanal blockieren, was zu einer schmerzhaften Erhöhung des Augeninnendrucks führt.

Verschiedene Ursachen von Ischämie, wie Diabetes, Karotisstenose, usw., fördern die Bildung einer Schicht aus abnormalen Blutgefäßen, die "neovaskuläre Membran" bezeichnet wird. Mit dem Fortschreiten der Krankheit wächst diese Membran und kontrahiert sich; dabei wird die Iris nach vorne gezogen und der Schlemm-Kanal verschlossen.

Das Glaukom kann auch auf verschiedene Weisen durch Augentumore, Verletzungen, Operationen, usw., verursacht werden.

Das kongenitale Glaukom

Das kongenitale Glaukom ist eine spezielle Glaukomgruppe, die in der Regel in den ersten 3 Lebensjahren auftritt und 1:10000 Geburten betrifft. Da das Auge in diesem Alter noch sehr elastisch ist, verursacht der erhöhte Druck die Schwellung des Augapfels, die zu einer klinischen Präsentation führt, die "Buphthalmos" heißt, da das Auge übergroß und einem Ochsenauge ähnlich ist. Darüber hinaus ist das Kind unruhig, hat tränende Augen, Lichtscheue und schließt oder reibt sich die Augen. Alle diese Symptome sollten die Eltern sofort alarmieren, unmittelbar einen Augenarzt zur detaillierten Kontrolle aufzusuchen.