Wie entsteht das Glaukom?

 

Es gibt viele unterschiedliche Ursachen, die potentiell zum Glaukom führen können. Der gemeinsame Nenner aller Ursachen ist die Erhöhung des Augeninnendrucks auf Werte, die oberhalb der Toleranzgrenze des Sehnervs liegen. Diese Grenze ist nicht für alle gleich; das heisst, dass Druckwerte, die für einige Menschen als "normal" betrachtet werden, für andere schädlich sein können.

Ein gewisses (normales) Maß an Druck ist erforderlich für das Auge, so dass es seine Form und Funktionalität aufrecht erhalten kann. Eine Erhöhung, entweder durch direkte Auswirkung auf den Sehnerv oder durch Druckausübung auf die kleinen Blutgefäße, die ihn nähren, führen jedoch zur irreversiblen Schädigung mit verheerenden Folgen für das Sehvermögen.

Verantwortlich für den Druck des Auges ist eine Flüssigkeit namens Kammerwasser. Das Kammerwasser befindet sich in einem Zustand ständiger Erneuerung. Das heißt, dass das Auge ständig neues Kammerwasser produziert; gleichzeitig wird aber die gleiche Menge an Kammerwasser mittels eines Drainage-Systems entfernt, das man "Schlemm-Kanal" nennt. Der Schlemm-Kanal befindet sich auf der Peripherie der Iris, des farbigen Teils des Auges, und auf ihrer Verbindung mit der inneren Oberfläche der Hornhaut.

Wenn der Schlemm-Kanal durch irgendeine Ursache blockiert ist, kann die produzierte Flüssigkeit nicht entfernt werden, was zu ihrer Akkumulation und zum erhöhten Augeninnendruck führt. In jedem Fall, reduziert sich mit zunehmendem Alter die Fähigkeit der Entwässerungsfähigkeit des Schlemm-Kanals und aus diesem Grund muss die Messung des Augeninnendrucks in die augenärztliche Kontrolle von Personen, die über 40 Jahre alt sind, unbedingt mit einbezogen werden.

Okuläre Hypertension

Wie "normale" Augeninnendruckwerte bei einigen Patienten Glaukom verursachen können, können manche Menschen hohe Druckwerte, ohne dass es zu sichtbaren Schäden am Sehnerv kommt, tolerieren. Diese Situation wird als "okuläre Hypertension" bezeichnet und erfordert eine enge Überwachung zur Vorbeugung ihrer Veränderung in eine symptomatische Erkrankung, während sie oft vorbeugende Medikation und Behandlung benötigt.